Nehmen wir an, du möchtest deinen Usern eine bessere User Experience bieten. Du hast vielleicht sogar Interviews und qualitative Tests durchgeführt, um herauszufinden, wo die größten Stolpersteine deiner Software liegen. Außerdem hast du noch viele eigene geniale Ideen, die die Bedienung sehr erleichtern würden. Natürlich ist es dir auch wichtig, visuell mit der Zeit gehen und deiner Software einen frischen, modernen Anstrich zu geben. Doch solltest du nicht außer Acht lassen, dass Redesigns auch Risiken haben können. In diesem Artikel möchte ich dir erklären, warum das so ist.
Die Ziele deiner User verstehen
Warum können Redesigns Risiken haben? Dazu musst du die Ziele deiner User verstehen. Sie nutzen deine Software oder Webseite aus einem bestimmten Grund. Sie möchten damit ihre Aufgaben erledigen, wie z.B. einen Flug buchen, Kleidung kaufen, Kundendaten pflegen, eine Überweisung ausführen, E-Mails verschicken etc.
Je nachdem wie oft und wie lange sie deine Anwendung schon nutzen, können sie ihre Aufgaben schnell und effektiv erledigen. Das Design an sich spielt dabei eher eine untergeordnete Rolle. Im besten Fall nehmen sie es nicht mal explizit wahr, sondern freuen sich darüber, dass sie dessen Funktionsweise, Muster und Konzepte kennen und rasch die von ihnen benötigten Features finden.
Welche Auswirkungen ein Redesign haben kann
Wenn deine Kunden plötzlich nach einem Redesign eine völlig andere Software glauben vor Augen zu haben, ist das erstmal ein schwerer Schlag.
Redesigns sind Veränderungen und Menschen mögen keine Veränderungen. Je nachdem wie drastisch das Redesign ist, also ob auch die Seitenarchitektur verändert wurde, sind Dinge vielleicht nicht mehr dort zu finden, wo sie mal waren. Dies zieht Aufwand nach sich. Deine Nutzerinnen und Nutzer müssen sich umgewöhnen und erstmal neu erlernen, wie sie ihre typischen Aufgaben mit deiner Software erledigen können. Das hart erarbeitete Wissen über die Struktur und Bedienung deiner Software ist plötzlich wertlos und das ist sehr frustrierend für Nutzer.
Deine User nehmen die Veränderung also nicht, wie du dir wahrscheinlich erhoffst, positiv auf sondern erst einmal negativ und gegensätzlich zu ihren Bedürfnissen. Dies kann selbst dann der Fall sein, wenn sich die User Experience durch das Redesign messbar verbessert hat. Es kann dir aber auch passieren, dass du durch das Redesigns neue Probleme erst kreierst.
Viele Menschen haben keine Lust erneut Zeit und Aufwand zu investieren. Es ist also nicht ungewöhnlich, wenn eine Flut von Verärgerung seitens deiner User auf dich stürzt. Im schlechtesten Fall verlierst du sogar Nutzer.
Du solltest die Entscheidung für ein Redesign nicht leichtfertig treffen. Es gibt allerdings gute Gründe die für ein drastisches Redesign sprechen. Diese findest du in diesem Artikel.
Fazit
Nutzern eine einwandfreie User Experience zu bieten ist eine essenzielle Aufgabe im Design. So verringern sich die kognitiven Ressourcen die Nutzende aufbringen müssen, um Informationen zu verarbeiten. User haben ein mentales Modell eines User Interfaces und dies beeinflusst die Art und Weise wie sie es verwenden. Ein Redesign kann mentale Modelle durcheinander bringen. Im schlechtesten Fall kannst du durch ein Redesign also Nutzer verlieren.